Vielversprechende Sortierversuche mit Styroporabfällen aus dem Gebäuderückbau
Lufttrenntisch IFE-SORT erzeugt saubere EPS-Fraktionen
Das Potenzial, das in der Aufbereitung von EPS-Abfällen aus Bauware und Verpackungen liegt, ist in Österreich noch nicht ausgeschöpft. Umso spannender gestalteten sich die Versuche mit dem „leichtfüßigen“ Material im hauseigenen Technikum von IFE.
Ein nicht unerheblicher Anteil von EPS-Abfällen aus der Bau- und Verpackungsindustrie wird in Österreich energetisch verwertet und scheidet somit aus dem Wertschöpfungskreislauf aus. Die Mitglieder des Forschungsprojektes EPSolutely haben sich zum Ziel gesetzt, die Recyclingquote von EPS-Abfällen zu erhöhen und dadurch den Primärrohstoffbedarf neuer EPS-Produkte drastisch zu verringern.
Um hohe Recyclingquoten sowie ausreichende Reinheiten zu erreichen, müssen jedoch alle relevanten Glieder der Wertschöpfungskette – vom Rückbau bis hin zur Aufbereitung – optimal aufeinander abgestimmt werden. Das Projektkonsortium bewertet verschiedene Ansätze und entscheidet, welche Konzepte prototypisch umgesetzt werden sollen.
Sortierversuche im IFE-Technikum
IFE kann auf Erfahrungswerte aus über 20 Jahren Abfallaufbereitung und auf ein hauseigenes Technikum zurückgreifen. Das F&E-Team stand vor der Herausforderung, eine sortenreine EPS-Fraktion zu generieren. Dazu musste das EPS-Material von den ebenfalls enthaltenen Schwerstoffen (Steine, Klebstoff, Armierungsgewebe, Beton, Ziegel) getrennt werden. Sortenreines EPS ist für das Recycling bestens geeignet und auch der Ziegel-/Betonbruch kann erneut in der Baubranche eingesetzt werden.
Details zum Versuchsablauf
Der EPS-Abfall wurde vom Projektpartner Lindner-Recyclingtech GmbH in vorzerkleinerter Form zur Verfügung gestellt. Je nachdem, wie er rückgebaut wird (von Hand oder maschinell), sind die Proben mehr oder weniger mit Baustoffrückständen verunreinigt.
Da geschreddertes EPS-Material ein sehr geringes Gewicht aufweist, kann eine Trennung von anderen Baustoffen nur auf Basis der Dichte erfolgen. Über einen Bunker wurden die Proben daher in drei Durchgängen auf den IFE-SORT aufgegeben. Wie das geschredderte Material diesen durchlief, ist in einer Videoaufzeichnung zu beobachten:
Aussichtsreiche Forschungsresultate
Auch im Zusammenhang mit der neuen Aufgabe beweist der IFE-SORT seine hohe Leistungsfähigkeit:
Probenmaterial A
Durch die Kombination aus Vibrations- und Lufttechnik und aufgrund umfangreicher Einstellmöglichkeiten sorgt der IFE-SORT für eine präzise Leicht- und Schwerguttrennung. Mit seiner Hilfe gelang es, den EPS-Anteil nahezu vollständig von den Störstoffen zu befreien.
Probenmaterial B und C
Die Zusammensetzung des Aufgabegutes unterschied sich deutlich vom ersten Probendurchlauf, da die generell schwer abzutrennenden Armierungsnetze in der zweiten und dritten Probe in zahlreicher Form enthalten waren. Die Einstellmöglichkeiten des IFE-SORTs erlauben jedoch ein flexibles Reagieren auf veränderte Bedingungen. Wieder konnte ein erheblicher EPS-Anteil von den Störstoffen getrennt werden!
Das Ergebnis:
Der IFE-SORT ist auch für diese Aufbereitungsaufgabe bestens geeignet! Gleichzeitig lieferte er neue Erkenntnisse über die Sortierung von EPS-Abfällen aus Rückbauten.

„Die sortierten Proben werden jetzt weiter untersucht, in einer ersten Einschätzung sind die Expert:innen aber zuversichtlich, dass sich das Material für den lösemittelbasierten Recyclingprozess „CreaSolv“ eignet.“
Dr. Selina Möllnitz - Product Manager Lindner-Recyclingtech GmbH
Die Mitglieder des Forschungsprojektes haben die Versuche genauestens unter die Lupe genommen!
Mit freundlicher Genehmigung durch die Forschungsgruppe „EPSolutely“:
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