Aktuelle Herausforderungen und Lösungen
Die Herausforderungen beim Sieben und Entfernen von Störstoffen aus Bioabfall und Kompost sind vielfältig und abhängig von Land, Betreiber und Material. Worin sie bestehen und wie sie gelöst werden können, zeigt ein Blick hinter die Kulissen zweier namhafter holländischer Komposthersteller.
IFE-Abscheidestation
zur Vorabscheidung von Steinen aus Grobkompost bei einem führenden niederländischen Abfallentsorgungsunternehmen
Aufgabenstellung: Vorabscheidung von Steinen aus einer gemischten Grobkompostfraktion (=Grünschnitt und Bioabfall) zur Reinigung sowohl des Komposts als auch der Steine.
Lösung: IFE lieferte eine Abscheidestation, basierend auf erfolgreichen Materialtests im hauseigenen Technikum auf einem baugleichen, aber kleineren Versuchsgerät.
Prozessdetails
Die Paketlösung besteht aus zwei IFE-Vibrationsförderrinnen und zwei IFE-Destonern, wodurch die Schnittstellen vereinfacht werden. Die erste Rinne nimmt den Grobkompost vom Förderband auf und vergleichmäßigt ihn. Die zweite Rinne verteilt das Material auf die zwei parallel angeordneten Destoner. Sie verläuft quer oberhalb der beiden Abscheider und ist am Boden mit schrägen Schlitzen versehen, um das Material effektiv auf die nachfolgenden Sortiermaschinen zu verteilen. Auf den Destonern erfolgt die Trennung in Leicht- und Schwerfraktion mit Hilfe von Vibration und Schwerkraft. Die Leichtstoffe (Grobkompost) werden durch die Vibration auf einzelnen Trennblechen nach oben und vorne transportiert, während die schweren Teile (Steine) aufgrund ihrer Masse nach unten und hinten abrollen. Zusätzlich zur Neigung der Trennbleche können auch Amplitude und Drehzahl individuell angepasst werden, um das gewünschte Abscheideergebnis zu erzielen.
Die nunmehr gereinigte Grobkompost-Fraktion kann entweder für die Biomassegewinnung oder als Strukturmaterial im Rotteprozess eingesetzt werden. Die abgetrennten Steine werden zur Aufbereitung von Baumischmaterial weitergeleitet, um ebenfalls erneut verwendet zu werden.
Facts
Rinne 1: 1 400 x 3 000 mm
Rinne 2: 1 250 x 6 700 mm
Destonerbreite: 2 x 3 000 mm
Durchsatzleistung Destoner: 16 t/h
Aufgabematerial: 50 – 80 mm
IFE-Sieb- und Magnettechnik
bei Indaver Compost B.V. (Rotterdam, Holland) – einem industriellen Abfallverarbeiter und Komposthersteller
Aufgabenstellung: Das Ziel des Betreibers lag darin, aus verrotteten Obst-, Gemüse- und Gartenabfällen reinen Kompost ohne Steine, Metalle und Kunststoffe herzustellen und eine Biomassefraktion zu gewinnen. IFE wurde beauftragt, die Fraktionierung und die anschließende Fe-Scheidung umzusetzen.
Lösung: IFE-Müllsieb für die Grobsiebung, IFE-Spannwellensieb TRISOMAT für die Feinsiebung und permanentmagnetische IFE-Überbandscheider zur Ausschleusung von Fremdstoffen.
Das Gemisch aus kompostiertem und nicht kompostiertem Material, das nach dem Kompostierprozess übrigbleibt, sollte entsprechend aufgeteilt werden: in reinen Kompost, Biomasse, Störstoffe, Material für den Kompostierungsprozess und eine Grobfraktion, die ausgeschleust wird.
Das neue Nachbearbeitungsverfahren soll ermöglichen, dass der erzeugte Kompost als hochwertiger Dünger dem Boden wieder zugeführt werden kann. Dadurch entsteht ein geschlossener Kreislauf.
Allerdings führt die Feuchtigkeit von Bioabfall dazu, dass herkömmliche Siebe leicht verstopfen. Der Anlagenbetreiber suchte daher nach einer Sieblösung, bei der dieses Problem vermieden werden kann. Die nahtlose Integration dieser Komponenten in die übrige Planung war eine weitere wichtige Voraussetzung.
(Grafik: @Hoving Holland B.V. & Indaver Compost B.V.)
Prozessdetails
Mit dem IFE-Müllsieb werden drei Fraktionen erzeugt, um die Weiterverarbeitung zu ermöglichen:
- +120 mm,
- 40 – 120 mm,
- 0 – 40 mm.
Die Kombination von rostfreien Siebbelägen mit spezieller Öffnungsgeometrie und zusätzlichen Stangensektionen gewährleistet eine nahezu verstopfungsfreie Absiebung und verhindert das Durchfallen von zu vielen Langteilen in das Unterkorn.
+120 mm:
Übergroße Materialstücke werden ausgeschleust, und müssen so nicht ständig im Kompostierungskreislauf verbleiben.
40 – 120 mm:
Die Siebfraktion im Bereich von 40 – 120 mm wird dem permanentmagnetischen IFE-Überbandscheider zur Entfernung von Fremdeisen zugeführt und geht anschließend zur Biomasseaufbereitung.
0 – 40 mm:
Nach der Magnetscheidung durch IFE wird der Materialstrom 0 – 40 mm einer weiteren Siebung unterzogen, um eine zusätzliche Fraktionierung zu erzielen (0 – 10 mm und 10 – 40 mm). Die Feinsiebung bei einem Trennschnitt von 10 mm erfolgt dabei auf dem IFE-Spannwellensieb TRISOMAT. Die hohen Beschleunigungswerte und die einzigartige 3-Phasen-Bewegung ermöglichen eine effiziente Siebung. Die Feinfraktion 0 – 10 mm durchläuft sodann eine abschließende Störstoffscheidung und ist als verkaufsfertiger Kompost aufbereitet. Die verbleibende Fraktion 10 – 40 mm wird nachgereinigt und in den Prozess rückgeführt.
Siebtechnik von IFE bildet somit die Grundlage für eine erfolgreiche Kompostnachbearbeitung!
„Die neuen Siebmaschinen sind im Gegensatz zu den alten Siebtrommeln betriebssicher, effizienter und wartungsfreundlicher.“
Robert de Letter, Anlagen- und Projektmanager bei Indaver Nederland
Müllsieb
Größe: 2 400 x 8 000 mm
Durchsatz: 70 t/h
Trennschnitte: 0 – 40 mm, 40 – 120 mm
und +120 mm
TRISOMAT
Größe: 2 000 x 7 200 mm
Durchsatz: 47 t/h
Trennschnitte: 0 – 10 mm
und 10 – 40 mm
Magnet
1x MPQ 2200 F … Queraustrag mit Magnetlänge 2 176 mm
1x MPQ 1501 J … Queraustrag mit Magnetlänge 1 550 mm
Fazit
Das Fachwissen von IFE in Kombination mit dem umfangreichen Portfolio ermöglicht sowohl die Integration einzelner Maschinen als auch die Bereitstellung einer All-in-One-Lösung in Form des IFE AEROSELECTORs. Weitere Informationen zum AEROSELECTOR finden Sie unter: https://www.ife-kompostaufbereitung.com/